Da ich nun schon seit fast fünfzig Jahren die Fotografie als mein Hobby bezeichne, kommt es nur noch sehr selten vor, dass ein neu erschienenes Buch mein Interesse weckt. Hat man in den fünf Jahrzehnten doch schon mehr als ein Buch gelesen, welches die Fotografie zum Thema hat.
Doch manchmal geschieht es dann doch, dass ein Buch meine Aufmerksamkeit erregt, und über genau dieses möchte ich Euch heute etwas erzählen.
Erschienen ist das Buch, welches den schönen Titel „Fotografieren in der Natur“ trägt, im Rheinwerk Verlag. Ein Verlag, den ich über die letzten Jahrzehnte auch sehr im Bereich der Informatik zu schätzen gelernt habe; doch dies soll ein Thema für einen anderen Artikel sein.
Die Erstauflage dieses 344 Seiten starken Foto-Leitfadens ist am 07. November 2024 erschienen und kann beim Buchhändler Eures Vertrauens für knapp 40 Euro erworben werden. In Anbetracht der Vielzahl an hochwertigen Fotografien, den unzähligen Tipps & Tricks und der sehr guten Qualität des Drucks empfinde ich diesen Preis als mehr als angemessen. Fun Fact am Rande: dieser Schmöker wiegt knapp 1,4 Kilogramm und bewegt sich damit schon in den Gefilden von Coffee Table Books.
Ein weiterer Aspekt, der mir immer wieder positiv bei den Büchern aus dem Rheinwerk Verlag auffällt, ist das ausgezeichnete Lektorat. Ich persönlich lege darauf sehr viel Wert, denn nichts verdirbt mir die Freude an einem guten Buch mehr, als ein Orthografie- oder Interpunktionsfehler nach dem anderen. Hier könnte sich so mancher Verlag durchaus noch eine Scheibe abschneiden. Top!
Doch warum hat mich dieses Buch denn eigentlich so (positiv) getriggert?
Erstens bezeichne ich mich selber ja nur zu gerne als Naturburschen, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit im Naturschutzgebiet hinterm Haus herumwandert und zweitens sind viele der Themen in diesem Buch auch Herzensangelegenheiten von mir. Sei es nun die Makrofotografie, die Beobachtung von Wildtieren und Vögeln, Pflanzen & Blumen im Fokus, Fotografie an Deutschlands Küsten oder die experimentelle Fotografie. All diese Themen – und noch schier endlos viele mehr – findet der geneigte Leser in diesem Buch.
Inhaltlich zeichnen insgesamt acht verschiedene Fotografen für die Inhalte verantwortlich, wovon einige dieser Künstler mir schon im Vorfeld bekannt waren. Nur so als Beispiel würde ich hier gerne Christine Averberg nennen, die mich schon mit Ihrem Buch „Ganz nah dran“ (Rheinwerk Verlag) begeistert hat. Umso größer war meine Freude, als ich ihren Namen auf der Rückseite des Buches entdeckt habe.
Unterteilt ist das Buch in sieben große Oberkategorien, die wie folgt lauten:
„Pflanzen und Pilze“, „Tiere, Landschaften und Lebensräume“, „Wetter- und Jahreszeiten“, „Natur überall“, „Licht“ & „Künstlerisch und kreativ“.
Lobenswert sollte erwähnt werden, dass sich am Anfang des Buches ein kurzer Einleitungsteil befindet, welcher ein paar Begrifflichkeiten aus dem Themenfeld der Fotografie erklärt, dem Leser aber auch ein paar Verhaltensregeln für den Aufenthalt in der Natur mit an die Hand gibt. Des Weiteren befinden sich unter den Fotografien die detaillierten Aufnahmedaten, die Auskunft über Brennweite, Blende, Zeit und ISO-Wert geben. Gerade diese Angaben sind für mich als „alten Hasen“ immer sehr interessant.
Überhaupt habe ich beim Lesen stets den Eindruck gehabt, dass dieses Buch für ganz viele Fotografen gedacht und konzipiert worden ist. Sowohl der Anfänger als auch der geübte Fotograf kann mit diesem Bildband etwas anfangen und Tipps für seine eigene Fotografie mitnehmen.
Die vorhin schon angesprochenen Oberkategorien sind jeweils auch noch in ganz viele Themen unterteilt, in denen sich die jeweilige Fotografin oder der Fotograf in seinem Spezialgebiet austoben darf. Doch wer jetzt meint, hier würde nur der eigene Stolz poliert und ein Querschnitt des jeweiligen Portfolios gezeigt, der irrt. Es werden immer nur eine Handvoll Aufnahmen präsentiert, welche dann im Anschluss auch sauber besprochen werden. Dafür gibt es dann einen separaten Bereich, der mit dem Titel „Schritt für Schritt zum Bild“ eigentlich schon alles sagt. Hier wird der geneigte Leser quasi an die Hand genommen und schrittweise durchs Motiv geleitet, angereichert mit Tipps & Tricks des jeweiligen Fotografen. Auch hier profitiert erneut der Amateur ganz genauso wie der Profi.
Ich denke, dass jeder Fotograf, der sich gerne mit seiner Kamera in der Natur aufhält, von diesem Buch profitieren kann. Denn es ist wirklich informativ, gut gestaltet, reichhaltig bebildert und auch wirklich lesenswert. Zumindest kann ich von mir behaupten, dass mir bei der Lektüre nie langweilig geworden ist. Ganz das Gegenteil war der Fall, habe ich doch mittlerweile einige der Kapitel schon mehrfach gelesen.
Mein Fazit: Eine ganz klare Kaufempfehlung meinerseits, stellt dieses Buch doch einen exzellenten Gegenwert für den aufgerufenen Kaufpreis dar. Ob nun Amateur oder Profi, lernen können hier beide noch etwas. Als Ideen-Lieferant für den nächsten Exkurs in die Natur eignet es sich ebenfalls hervorragend und zu guter Letzt macht es sich auch noch gut im heimischen Bücherregal. Ist es doch eines dieser Bücher, die man immer mal wieder in die Hand nehmen kann und sei es nur, um ein wenig darin herumzublättern.
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