Ich stelle beim Sichten alter Fotografien immer wieder aufs Neue fest, was für ein guter Fotograf mein Vater doch eigentlich gewesen ist. Man muss sich nur einmal vor Augen halten, welche Ausrüstung einem Hobby-Fotografen Anfang der 70er-Jahre in aller Regel zur Verfügung stand.
Wenn man damals bereit gewesen ist, recht viel Geld in einen 35mm-Spiegelreflex-Kamera und zwei, drei Festbrennweiten zu investieren, war man technisch schon sehr gut aufgestellt. Dazu noch ein paar gute Rollen mit DIN 24-Schwarzweiss-Filmen und schon konnte der Spaß beginnen.
Auf so moderne Spielereien wie Autofokus, Bildstabilisierung, Auto-ISO und ähnlichen Schnick-Schnack konnte man damals zum Glück verzichten; die Leute waren dereinst halt echt noch in der Lage zu Fotografieren.
Deswegen bin ich auch immer sehr froh gewesen, dass ich damals von meinem alten Herrn die ganzen Basics — und auch so manchen fotografischen Kniff — beigebracht bekommen habe. Dadurch habe ich einen ganz anderen Zugang zur Fotografie bekommen, als wenn ich zum Beispiel erst heute damit begonnen hätte.
Nun ja, es ging ja eigentlich um den Groschen ;-)
Auf dem Bild sieht man den „kleinen“ Maic zu Besuch in Essen, bei seiner bis heute unvergessenen Oma Paula. Letztere konnte mir (fast) keinen Wunsch ausschlagen und so bin ich mir ziemlich sicher, dass sich in dem Beutelchen — welches Oma mir hier angereicht hat — bestimmt mehr als nur ein Groschen befunden hat.
Zum Glück war damals das nächste Büdchen nur einen Steinwurf entfernt, die Süßigkeiten spottbillig und die ganze Siedlung noch keine „No-go-Area“, denn nichts anderes ist der Bereich zwischen Helenenstraße und Altendorfer schon seit recht vielen Jahren …
Umso erfreulicher, dass einen diese alten Aufnahmen immer wieder daran erinnern, wie schön und unbeschwert damals doch alles gewesen ist.