Zahlen & Fakten: Wie der Mustang zu seinem Namen gekommen ist

Wuss­tet Ihr, dass die Firma Ford — im Jahr 1964 — bei dem Mar­ken­na­men “Mus­tang” in erster Linie kei­nes­wegs an das gleich­na­mi­ge Pferd gedacht hat?

Viel eher wollte man damit ein Flug­zeug und dessen Pilo­ten ehren — die North Ame­ri­can P‑51 — wel­ches eben­falls den klang­vol­len Namen “Mus­tang” getra­gen hat.

Die Ver­wechs­lung mit dem gleich­na­mi­gen Pferd nahmen die beiden Schöp­fer Gene Bord­i­nat & Don DeL­a­Ros­sa äußerst gelas­sen hin, denn sowohl der Mus­tang als auch die P‑51 sind so ame­ri­ka­nisch wie der Dollar, Apfel­ku­chen, Base­ball & Coun­try Music.

© Wiki­me­dia / USAAF

Dieser Lang­stre­cken-Begleit­jä­ger hat übri­gens im Zwei­ten Welt­krieg sehr erfolg­reich US-ame­ri­ka­ni­sche Bom­ber­ver­bän­de beglei­tet, wenn diese Ein­sät­ze gegen das Deut­sche Reich und Japan geflo­gen sind.

In Deutsch­land hieß der Ford Mus­tang sehr lange Zeit ein­fach nur “T5”, da der Mar­ken­na­me schon lange vorher durch die Firmen Krupp und Kreid­ler belegt worden war. Ford wollte aber auf jeden Fall auch in Deutsch­land Fahr­zeu­ge abset­zen und hat sich dafür sehr viel Mühe gegeben.

Schon damals wurde von Ford mit den guten Werk­stät­ten, kom­pe­ten­ten Mecha­ni­kern, erst­klas­si­ger Ersatz­teil­ver­sor­gung und vielem mehr massiv gewor­ben. So kommt es auch, dass es für viele alte Ford Mus­tang deut­sche Hand­bü­cher und Ersatz­teil­lis­ten gibt und das ist bei weitem nicht die Regel bei altem “Edel­me­tall” aus Detroit ;-)

Bei dem gleich­na­mi­gen Krupp Mus­tang han­del­te es sich um einen schwe­ren Kipper mit 7t Nutz­last, einem 2‑Takt-Die­sel­mo­tor und 25t Anhän­ge­last. Laster baut die Firma Krupp — welche zwi­schen 1946 und 1954 auch den Mar­ken­na­men “Süd­wer­ke” ver­wen­det hat — aber schon seit 1968 nicht mehr.

Mit Kreid­ler Mus­tang  wurde unter ande­rem ein leich­tes Cross-Motor­rad bezeich­net, wel­ches noch in den 1980ern in Deutsch­land ver­kauft worden ist. Die Firma Kreid­ler — damals noch ansäs­sig in Korn­west­heim nahe Stutt­gart — hat diesen Mar­ken­na­men aber im Laufe der Geschich­te auch für leich­te Mokicks und 250ccm-Model­le ver­wen­det. Wie mir scheint ohne erkenn­ba­res Muster und von daher gehe ich darauf auch gar nicht weiter ein.

Inter­es­san­te wei­ter­füh­ren­de Links zu diesem Artikel:

- The Ford T5 Registry

- Mus­tang Club of America

- Fried. Krupp Moto­ren- und Kraftwagenfabriken

- Kreid­ler

6 Kommentare

  1. Ja, der Name wurde in Anleh­nung an die über­aus erfolg­rei­che P‑51 Mus­tang gewählt. Ich frage mich aber den­noch, warum man dann als Emblem ein Wild­pferd ver­wen­det und nichts aus dem Luft­fahrt­be­reich, wenn man extra den WK2-Jäger als Namens­ge­ber aus­wählt – also irgend­wie muss der Bezug zum Pferd doch schon von Anfang an da gewe­sen sein. Denn der Jäger wird nach meinem Kennt­nis­stand bild­lich nie mit einem Pferd in Ver­bin­dung gebracht, auch auf den ver­schie­de­nen Bemalungen/Nose Arts wird darauf nicht eingegangen. 

    “Mus­tang” erhielt das Flug­zeug, wel­ches ursprüng­lich beim Her­stel­ler noch “Apache” hieß, im übri­gen von der Royal Air Force, also es ist soweit ich weiß keine US-Idee.

    Mög­li­cher­wei­se hat man sich aber am Ende gar nicht so viele Gedan­ken dabei gemacht :-)

    1. Hallo, Erik.

      Ich habe meine Infor­ma­tio­nen alle­samt aus einem eng­li­schen Buch über das Thema Ford. Ich denke mir ein­fach, dass die Inge­nieu­re bei Ford ein Pferd als Logo sym­pa­thi­scher fanden als ein Jagd­flug­zeug. Letzt­end­lich haben sie mit dieser Wahl ja auch einen guten Griff getan, denn immer­hin heißt bis heute eine ganze Fahr­zeug-Gat­tung “Pony-Car”. Even­tu­ell hat man sich aber auch über­haupt keine Gedan­ken gemacht :-)

      P.S: Danke für deinen aus­führ­li­chen Kommentar :-)

  2. Hallo Erik,

    die Autos in den USA wurden auch in den 50er und 60er Jahre meist mit “Kom­plett­aus­stat­tung” an die Händ­ler gelie­fert. Der End­ver­brau­cher hat sie dann dort — bereits fer­tig­ge­stellt — gekauft. Es war nicht üblich ein Auto zu bestel­len und anschlie­ßend mona­te­lang zu warten. Man ist zum Händ­ler und hat ein Auto sofort gekauft. Ledig­lich die Farbe konnte aus­ge­wählt werden. Kein Ame­ri­ka­ner bestell­te ein Auto mit einer War­te­zeit (Lie­fer­zeit). Die Pony Cars waren die ersten Per­so­na­li­ty Cars, d.h. man konnte kon­fi­gu­rie­ren und beim Händ­ler dem­entspre­chend indi­vi­du­ell aus­ge­stat­tet bestel­len. Daher Per­so­na­li­ty Car , kurz: Pony Car! (Nord­ame­ri­ka­ner lieben Abkür­zun­gen!). Hierzu zählte auch der Ford Mus­tang. Der Name Pony Car hat sich bis heute gehal­ten, hat mit einem Pony aber nichts zu tun, auch wenn der Weg vom “Mus­tang” zum “Pony” nicht weit ist. Soweit ich das nach­ge­le­sen habe, zähl­ten in den 60ern zu den Pony Cars: Che­vro­let Camaro, Ford Mus­tang, Pon­ti­ac Fire­bird, Dodge Chal­len­ger und der Ply­mouth Barracuda.

  3. So viele ver­schie­de­ne Sicht­wei­sen und Erklärungen.

    Der Vater des Autos meinte aber es ging um das Pferd und Pony weil es ein klei­nes Pferd war mit klei­nem V8 und nicht mal 5m länge.
    In den Staa­ten damals ein Kleinwagen.

    Auch liefen in der Wer­bung Pferde neben­her anstatt das Kampf­flug­zeu­ge vorbei flogen. Obwohl die Amis ja recht ent­spannt mit Kriegs­ge­rät umgehen.

    Und wenn ihr mal nach Pro­to­typ Bil­dern guckt werdet ihr anstel­le des Ponys sogar Katzen als Emblem sehen.

    Ford ist diese Unge­wiss­heit aber Recht. Mythen leben davon :)

    1. Hallo Herr Bittner,

      ich teile Ihre Ausführungen. 

      Ledig­lich eine Klei­nig­keit passt nicht ganz:
      Auf den Bil­dern der Mus­tang-Pro­to­ty­pen ist ein Puma-Emblem zu sehen!

      Das rührt davon, das Ford zum dama­li­gen Zeit­punkt bereits den bis auf die Außen­hül­le und einige tech­ni­sche Details iden­ti­schen “Cougar” (engl.: Puma) fer­tig­ge­stellt hatte…

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