Am Rande des 1. Open Flair Vestivals, welches am 03. Juli 2016 zum ersten Mal auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald in Herten stattgefunden hat, konnte ich ein spontanes Einzelshooting mit einem — wie ich finde — sehr interessanten Youngtimer ergattern. Einem VW Karmann Ghia vom Typ 14 aus dem Baujahr 1972, der so quietschgrün lackiert ist, dass dieser unweigerlich meine Aufmerksamkeit erregen musste.
Zum Glück war der Besitzer zugegen und meiner Idee Fotos von seinem Fahrzeug anzufertigen absolut nicht abgeneigt. Gesagt, getan. So wurde also das schicke Coupé aus den Siebzigern kurzerhand umgeparkt, um es für ein paar Aufnahmen ins rechte Licht zu rücken und von diesen sind dann innerhalb kürzester Zeit auch so einige entstanden. Galt es doch sich zu beeilen, da das Wetter an diesem Tag mal wieder mehr als wechselhaft gewesen ist. Und ganz ehrlich? Auf einen weiteren Regenguss hatte ich nun echt keine Lust, war ich doch schon zuvor mehrfach nass bis auf die Haut geworden. Nun gut, ohne Fleiß kein Preis und die fotografischen Ergebnisse sind ja zum Glück auch wirklich ansprechend ausgefallen ;)
Dieser kleine Karmann ist übrigens auch ein sehr gutes Beispiel dafür, dass mich Autos mit Patina und einer interessante Vorgeschichte mehr zu fesseln wissen, als so mancher Neuwagen aus Zuffenhausen und Co. Und eine interessante Geschichte hat dieser kleine Krabbler aus dem Hause Volkswagen wahrlich zu erzählen.
Irgendwann muss das Fahrzeug wohl mal eine schicksalshafte Begegnung mit einem anderen Verkehrsteilnehmer gehabt haben, woraufhin sein Vorbesitzer sich kurzerhand für eine Garagenlackierung in diesem doch sehr speziellen Grün entschieden hat. Dank diverser TÜV-Mängel verschwand der Karmann dann vor über 20 Jahren in der selbigen Garage, aus der er erst vor vier Jahren von seinem neuen Besitzer befreit worden ist. Dieser entschloss sich dann kurzerhand das ganze Fahrzeug mit 3000er-Schmirgelleinen zu bearbeiten, um dem Lack anschließend eine ordentliche Politur verpassen zu können. So aufbereitet weiß das Ergebnis durchaus zu überzeugen.
Alle technisch relevanten Mängel wurden ebenfalls beseitigt und bei dieser Gelegenheit wurde der kleine Laubfrosch auch gleich dem Erdboden ein wenig näher gebracht, denn das Auge isst ja bekanntlich mit.
Letztendlich steht der kleine Karmann heute besser da denn je und wird auch hoffentlich noch lange Zeit über unsere Straßen rollen, angetrieben von vollkommen ausreichenden 50 PS, denn mehr mobilisiert der M2-Motor mit seinem 1570ccm nicht. Zum entspannten Cruisen reicht diese Leistung aber allemal aus und mit einem Karmann rast man ja auch nicht, sondern man fährt und genießt die Landschaft :)
Wie hat sein Besitzer es so schön formuliert: „Nur repariert und nicht restauriert!“. Mein Fazit: Alles richtig gemacht!
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