Vor ein paar Tagen hatte ich das „zweifelhafte“ Vergnügen, den Freizeitpark am Blauen See in Ratingen besuchen zu dürfen. Im Internet steht zu lesen, dass das ehemalige Steinbruch-Gelände seit mittlerweile vielen Jahren über die Stadtgrenzen Ratingens hinaus bekannt ist. Seit meinem Besuch dort weiß ich aber, dass es sich dabei wohl nur um einen sehr zweifelhaften Ruf handeln kann.
Schon der Parkplatz ähnelt mehr einem Raketentestgelände, als denn einer planierten oder gar gepflasterten Fläche. Ist aber auch vollkommen egal, da man sich spätestens auf der ersten Treppe eh den Hals bricht. Denn die Treppen auf dem Gelände haben vermutlich zuletzt in den 1960ern einen Handwerker gesehen. Hat da gerade jemand „Barrierefrei“ gerufen? Ha! Guter Witz, aber nein. Sechs! Setzen!
Überhaupt fühlte ich mich die ganze Zeit an eine, nun leider unbewohnbare, Stadt in Russland erinnert. Prypjat – gelegen in der 30 Kilometerzone rund um den Unglücksreaktor in Tschernobyl – dürfte heute in weiten Teilen ähnlich ungepflegt und baufällig aussehen …
Kurzum, mir hat es dort nicht gefallen, den Dreck und die Baufälligkeit sämtlicher Gebäude kann man sich nicht schönreden und Spaß gemacht hat mir der Besuch auch nicht. Fairerweise muss ich ja zugeben, dass mir so’n alter kaputter Krempel sonst echt ’ne Menge Freude beim Knipsen bereitet, jedoch nicht auf einem Familienausflug.
Bei Amazon würde am Ende einer solchen Bewertung nun vermutlich folgendes stehen: „Wenn alles wieder in Schuss ist und man den Park gefahrlos ohne aktuelle Tetanus-Impfung besuchen kann, gibt es auch wieder fünf Sterne.“ :-)
P.S: Es ist vollkommen legitim, wenn man renoviert oder umbaut. Nur dann macht man unten am Eingang einen Bauzaun hin und schreibt diese Info auch auf die Internetseite.