שלום (hebr. [schalom] „Frieden“)

Angelehnt

Schon vor eini­ger Zeit habe ich mich mit der Frage beschäf­tigt, ob es sich wohl gehört, dass man auf einen Fried­hof geht um dort zu foto­gra­fie­ren. Nicht zuletzt des­we­gen, weil ich die Fotos ja später auch in meinem Blog zeigen möchte und diese dann für jeden öffent­lich sicht­bar sind.

Nach reif­li­cher Über­le­gung bin ich aber für mich zu dem Ent­schluss gekom­men, dass man dies ganz sicher darf, sofern man mit den Themen “Tod” & “Fried­hof” behut­sam und vor allem respekt­voll umgeht. Ich denke aber, dass mir dies mit der vor­lie­gen­den Mini-Foto­stre­cke gelun­gen sein dürfte.

Über­haupt stellt diese Foto-Stre­cke eine Beson­der­heit bzw. eine Pre­mie­re für meinem Blog dar, und dies mal ganz abge­se­hen vom zugrun­de lie­gen­den Thema. Zum ersten Mal sind nicht alle Fotos in diesem Arti­kel von mir selbst foto­gra­fiert worden, auch wenn diese alle unter dem Logo dieses Blogs ver­eint gezeigt werden. Wie es dazu gekom­men ist, möchte ich mit ein paar Worten erklären ;-)

Nicht zuletzt wegen man­geln­der Orts­kennt­nis, habe ich von dem Ange­bot einer ganz lieben Freun­din Gebrauch gemacht und sie ein­fach ein­ge­la­den, diese Foto-Tour mit mir gemein­sam zu bestrei­ten. Da sie selber auch foto­gra­fiert — und das rich­tig gut! — ist meine Kamera wäh­rend der Exkur­si­on stets von einer Hand in die andere gegan­gen und letzt­end­lich können wir jetzt gar nicht mehr sagen, wer wel­ches Motiv foto­gra­fiert hat. Dies geht aber völlig in Ord­nung, da sie selbst über keine eigene Inter­net-Prä­senz ver­fügt und somit die Gele­gen­heit bekommt, auch mal eines Ihrer Werke im Netz bewun­dern zu dürfen ;-)

Als Loca­ti­on hat uns der soge­nann­te “Juden­busch” in Dors­ten gedient. Es han­delt sich dabei um ein klei­nes sehr natur­be­las­se­nes Wald­stück, in dem sich ein alter jüdi­scher Fried­hof befin­det, der bis zum heu­ti­gen Tage erhal­ten und gepflegt wird. Bestat­tet wird dort heute aber meines Wis­sens nach nie­mand mehr und die noch vor­han­de­nen Gräber sind auch alle­samt schon sehr alt. Zumin­dest kann man dies den Grab­stei­nen ent­neh­men, die neben hebräi­schen Schrift­zei­chen zum Teil auch in latei­ni­schen Let­tern gra­viert worden sind. Spe­zi­ell das Hebräi­sche, wel­ches auf uns Euro­pä­er ja erst einmal fremd wirkt, hat mich sehr fas­zi­niert und zugleich auch neu­gie­rig gemacht. Wer mag hier liegen? Welche Geschich­te ver­steckt sich hinter dieser Person? War es ein erfüll­tes Leben oder ein mit Leid und Qualen gespick­ter Lebens­weg? Man­gels Kennt­nis dieser für mich kom­plett frem­den Spra­che, werde ich es wohl nie erfahren …

Trotz­dem fand ich es schön zu sehen, dass dieser Ort mit seiner wech­sel­haf­ten Geschich­te — auf die ich hier aber nicht näher ein­ge­hen werde — immer noch für die Nach­welt erhal­ten wird und dem­je­ni­gen, der sich damit aus­ein­an­der­set­zen möchte, zum Nach­den­ken anregt und zum Ver­wei­len einlädt.

Resü­mie­rend kann ich aber sagen, dass mich dieser Ort der Ruhe und der Andacht sehr fas­zi­niert hat und dies garan­tiert nicht mein letz­ter Besuch dort gewe­sen ist. Schon jetzt erwar­te ich mit großer Span­nung, wie sich dieser Ort wohl im Sommer seinen Besu­chern prä­sen­tiert. Dann, wenn alles blüht, die Bäume ihr Blät­ter­dach über diesen Fried­hof auf­ge­spannt haben und die Natur vor Lebens­kraft über­zu­schäu­men scheint. Es wird also auf jeden Fall eine wei­te­re Foto-Stre­cke von diesem Ort der Ruhe auf diesem Blog geben. Versprochen!

Bis dahin ver­blei­be ich mit einem freund­li­chen “hali­tra­ot” (hebrä­isch: ‘Auf Wie­der­se­hen’) und einem “toda” (hebrä­isch ‘Danke’) für das Anschau­en der Bilder und das Lesen des Artikels ;-)

Cheschwan
Des Kaufmanns Ruhestatt
Gut beschirmt
Lichtstreif
Zierlich
Vertrocknet
Hebräisch
Hinterm Baum
Nachzügler
Nah beisammen

Lesens­wer­te Links:

Die Geschich­te des Lagers an der Schleuse

Jüdi­sches Museum Dorsten

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